Der Maler Nikolaus Hirschmann

 

 

SCHNABELTIERE

 

... zählen, gottlob und van Schnabel sei Dank, generell noch nicht zu den bedrohten Arten. denn glücklicherweise erfahren sie auf Nikolaus-Hirschmann.de und Schnabeltiere.de die Wertschätzung, die sie zum überleben brauchen.

 

Schnabeltiere sind schnell bereit, die Nähe des Menschen zu dulden. Diese Zutraulichkeit ist Teil ihrer Bestimmung. Und, wie so oft, zugleich Teil ihres Verhängnisses. Denn für manche Zeitgenossen handelt es sich schimpflicherweise bei den Schnabeltieren um eine Art wanderndes Gemüse (das man bedenkenlos ernten kann) oder um eine Unterart der Baum- und Vorgartendekoration – während sie in Wahrheit uns Menschen viel zu sagen haben und daher eher den modernen Philosophen zuzurechnen sind.

 

Die Botschaft der Schnabeltiere ist auf den ersten Blick fröhlich simpel: „hier bin ich.“

 

Dahinter verbirgt sich allerdings – ersichtlich ab dem zweiten Blick – die Metaphysik des Daseins an sich. Wer von uns hat nicht bereits einmal versucht, sich selbst zu begreifen? Und das vergeblich und wiederholt!

 

Die Schnabeltiere leben die Antwort vor: „krächz, pfeif, zwitscher“ – als Ausdruck des Lebendigseins, als Ausdruck der von sich selbst eingenommenen Natur.

 

Ein Schnabeltier ist was ist und will ebendas sein was es ist. Das ist sein unergründliches Geheimnis. Und im Nichtergründen des Grundlosen liegt seine Weisheit. Das „nicht“ ist der unsichtbare Schlüssel zum Verständnis des Ding-seins. Nicht das, was ist, was begreifbar ist, ist wirklich, sondern das, was als Formenspiel „Universum“ aufflackert, das, was grundlos den Schnabeltieren als „du bist“ einleuchtet und als „Du bist ich, sei Du und Du wirst ich sein“.

 

Das ist die Essenz des Schnabeltieres, das ist seine alltägliche Kundgebung. man muss das beliebige Schnabeltier lediglich zur Geltung kommen lassen, es schlicht betrachten. ... dem genügsamen Schnabeltier beim Dasein zuschauen als hohe Form meditativer Selbstbegegnung.

 


H-J Buchhorn, Hühnerhalter, Oldsum/Föhr